Ziddelwandern - Wenn Ziddels Wandern

Es grünt so grün im Grenzgebiet

von Rico
Nach einem langen und bitteren Winter wurde es endlich wieder Zeit für die Ziddelwanderung im Frühjahr. Diesmal lud uns FWO Udo auf eine neue Wanderstrecke. Die diesmalige Terminatorierung verlief ausgesprochen kurz und erstaunlich problemlos, sodass wir uns alle drei am Morgen des 06. Mai 2011 sukzessive auf den Weg machten, um bei strahlendem Sonnenschein die Frühlingswanderung in Angriff zu nehmen.

Tuff Tuff!! Abfahrt mal wieder 07:35 Uhr!
Tuff Tuff!! Abfahrt mal wieder 07:35 Uhr!
(f)Jens


Völlig überraschend fuhren wir mit der S1 Richtung Sächsische Schweiz. Wie Udo in seinem Bericht höchst unterhaltsam berichtet, unternahm er diverse Versuche, den Pokal für sich zu retten und die anderen beiden Ziddels elegant loszuwerden. Der Bericht verschweigt allerdings auch nicht, dass er grandios scheiterte und so tatsächlich die Auswertung des Rätsels vornehmen musste.

Da wird auch schon mal zum Pokal geschielt
Da wird auch schon mal zum Pokal geschielt
(f)Udo


Diese endete dann am Bahnhof Bad Schandau mit einem überraschenden Sieg für Rico. Nachdem Jens zunächst einmal mehr in Front gelegen hatte, kam es im Lauf des Rätsels zu einem Punkteumschwung. Der glückliche Sieger versprach eine sorgfältige Pokalverwahrung für die nächsten 12 äh 6 Monate.
Dann kam auch schon der Bus und es konnte losgehen. Seit langem saßen wir in einem Ziddelwander-Zubringer-Bus einmal nicht allein. Auf der Fahrt durchs schöne Kirnitzschtal begleitete uns eine rüstige Truppe älterer Wanderer. Udo präsentierte als erstes Gimmick des Tages fantastische Muffins und noch fantastischeren Schokokuchen, welcher reissenden Absatz fand (nicht bei der Seniorentruppe).
Die Ankunft in Hinterhermsdorf war auch gleichzeitig der Beginn der eigentlichen Wanderung. Die Ziddel widerstanden den seltsamen Lockungen irrer Kräuterbuden und gedrechselter Ostereier auf runden Bäumen..oder so ähnlich. Bald ergaben sich erste grossartige Ausblicke auf die Felsen der Sächsischen Schweiz oder die weiten Waldgebiete der Böhmischen Schweiz.

In der Ferne: Falkenstein mit Felsenkette
In der Ferne: Falkenstein mit Felsenkette
(f)Rico


Nach einem kurzen Stopp an der Luisenquelle erreichten wir das erste Hochlicht, nämlich den Weifberg. Auf dem gleichnamigen Turm genossen wir die weite Aussicht und suchten den ersten Geocache des Tages. Selbiger war gut versteckt, nämlich unsichtbar unabhängig vom Betrachtungswinkel, konnte sich aber letztendlich nicht länger verbergen und wurde „geloggt“.

Schnell (:D) gefunden am 06.05.2011 um 10:45 Uhr.
Schnell (:D) gefunden am 06.05.2011 um 10:45 Uhr.
(f)Udo


Jens gab unterdessen wertvolle Hinweise zur Etagenhöhe von unten und informierte sich derweil über Haltbarkeitszeiten von externem Material in Waldgebieten. Ein ganz zentrales Thema für uns, die wir jeder mit mehr potenziellem Müll im Rucksack angerückt waren, als eine Schulklasse im Jahr beräumen kann. Die Rede ist natürlich von der exzellenten Versorgungssituation bezüglich Lebensmitteln, zu der jeder der Ziddels beitrug. Natürlich wurde auch kein Papierfetzchen oder Pralinenpäckchen oder Eischälchen weggeworfen, alles wurde wieder mitgenommen.

Wandern wir mal (weiter)..
Wandern wir mal (weiter)..
(f)Rico


Nach Besteigung des Weifbergs fand eine spontane Routenänderung statt, zu der uns Udo geraten hatte. Wir ahnten da noch nicht, dass ihn das a) navigatorisch möglicherweise überfordern sollte und b) wir damit grossen Leichtsinn bewiesen, denn die fiesen Wanderwege änderten nahezu stündlich eigenmächtig ihren Verlauf.. Auf jeden Fall kamen wir nach einiger Zeit am Wachberg an, wo sich eine tolle Aussicht präsentierte.

Blick vom Wachberg zum Weifberg
Blick vom Wachberg zum Weifberg
(f)Rico


Kurz darauf überschritten wir eine Grenze, und zwar die deutsche Staatsgrenze hinüber nach Tschechien. Ein kleiner Schritt für die Ziddels, und ein noch viel kleinerer für die Menschheit. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, was uns dahinter erwarten sollte..

grenzübergreifender Wanderverkehr!
Grenzübergreifender Wanderverkehr!
(f)Jens


..denn wir steuerten zielgerichtet auf den nächsten Höhepunkt der Wanderung zu, und das auch und besonders reliefmässig – der Tanzplan! Dort erwartete uns wieder mal ein hoher, hoher Turm – zu hoch für Jens, obwohl Udo und Rico extra eine Prüfbegehung vornahmen und oben an dem einen oder anderen Treppensteinchen wackelten..

Zum dritten Mal schon am heutigen Tag bot sich uns eine fantastische Aussicht in alle Richtungen bei extra-grünem Frühlingswetter.

böhmisches Bergpanorama, linke Bildhälfte: Weifberg mit Turm
böhmisches Bergpanorama, linke Bildhälfte: Weifberg mit Turm
(f)Rico


Kaum waren wir wieder unten angekommen, steuerten alle Ziddels gemeinsam in die lokale Kneipe, die sich durch unglaublich herrliche Sonne und unglaublich preiswertes Bier einen Spitzenplatz im inoffiziellen Ziddelkneipenranking 2011 (so far) sicherte.

das gute Gambrinus mit hier unveröffentlichbaren Preisen
das gute Gambrinus mit hier unveröffentlichbaren Preisen
(f)Rico


Nachdem der Durst so halbwegs gelöscht war, kam natürlich der Hunger. Doch auch gegen diesen hatten wir was im Gepäck:

Wanderer beim Essen!
Wanderer beim Essen!
(f)Jens


Essen! Viel, viel leckeres Essen! Irgendwer musste die Fehlinformation gestreut haben, es gäbe nicht genügend Nahrung oder jeder wäre allein verantwortlich für die Versorgung der ganzen Ziddelgruppe. So kam es, wie es kommen musste – es bogen sich die Tische unter vielen Leckereien.

Mit prallen Bäuchen zogen wir dann ins Gebüsch – nicht, um uns zu erleichtern, sondern um den ganz in der Nähe liegenden Geocache ans Tageslicht zu befördern. Jensen löste diese Aufgabe souverän und verewigte einmal mehr die Ziddel im Logbuch.

Na bitte! Jens sucht & findet den zweiten Geocache
Na bitte! Jens sucht & findet den zweiten Geocache
(f)Rico


Der folgende Teil der Wanderung gehört streckenmässig zum ganz ganz Grossen; wir erreichten nämlich die „Heiligen Hallen“ im Sebnitzer Wald. Naja gut, wir erreichten es nicht gleich und auch nicht auf direktem Wege, sondern quer durchs Gebüsch – Udo musste da wohl eine Linie im Navi übersehen haben. Das Ziel – also die Heiligen Hallen – war gleichwohl sehr beeindruckend und zeigte sich in schönsten grünen Frühlingsfarben:

im NSG Heilige Hallen, ein prächtiger Rotbuchen-Altholzbestand
Im NSG "Heilige Hallen", ein prächtiger Rotbuchen-Altholzbestand
(f)Rico


Als wir dann auch noch den Taufstein im Sebnitzer Wald fanden (nachdem wir ehrenhalber eine grössere Runde um ihn herum gelaufen waren), war die Stimmung allseits gelöst und zufrieden.

Ha! Doch noch der echte Taufstein
Ha! Doch noch der echte Taufstein
(f)Rico


Den finalen Abstecher um den Wolfsberg klemmten wir uns dann aus Zeitgründen...beim nächsten Mal! Frohen Mutes schrotten die Ziddels dahin in der Hoffnung, in Sebnitz bliebe noch Zeit für einen – eigentlich obligatorischen – Eisbecher. Doch dem war nicht so..der Weg war weit, die Füsse nicht mehr so schnell und so reichte es nach einem Kurztreff mit der lokalen Bevölkerung..

schon wieder Nutzvieh..
Schon wieder Nutzvieh..
(f)Rico


..zeitlich nur noch zum direkten Ansteuern des Bahnhofs. Sebnitz ist übrigens recht gezeichnet vom Wegzug der Menschen und damit verbundenen Ladensterben. Obwohl der Ort an sich ja sehr schön liegt. Leider konnten auch wir nicht für Umsatz im Eiscafe sorgen...aber es gab ja noch die Restbestände an Verpflegung aus den Rucksäcken!

Sebnitzer Kleinode...nur leider siehts mit der Stadtentwicklung nicht so rosig aus
Sebnitzer Kleinode...nur leider siehts mit der Stadtentwicklung nicht so rosig aus
(f)Rico


Und so brachte uns die Städtebahn Sachsen zuverlässig auf sehr schöner Strecke zurück nach Bad Schandau, von wo uns die S1 wieder sukzessive nach Hause brachte. Damit ging eine erneut klasse Wanderung zuende. Vielen Dank an Udo für die wieder mal spannende Rätselei (das Recycling von Frage 1 zähl ich jetzt mal nicht mit) und für die Leitung der FW11 inklusive hervorragend gelöster Frühstücksverantwortlichkeit. Vielen Dank natürlich auch an Jens fürs tapfere Miträtseln (nach dem Rätsel ist vor dem Rätsel) und Weltklasse-Bäääsen-Parodien. Bis zum nächsten Mal im Herbst, wenn es wieder heisst:

Frisch auf!