Ziddelwandern - Wenn Ziddels Wandern

ZDL-Frühlingswanderung 2010
Der Horror geht weiter

von Rico
Einmal mehr war es soweit – es ist Frühling und die Ziddel schnüren die Wanderschuhe, um ein neues Stück Heimat per pedes zu erkunden. Die diesmalige Leitung, Organisation und Durchführung oblag diesmal dem WO Jens. Natürlich gab es auch wieder einen vorbereitenden Rätselwettbewerb. Der bzw. seine Auswertung hatte es diesmal in sich. Aber der Reihe nach.

Leider hatte die Intervention des FWO beim zuständigen Wetterverantwortlichen keinen Erfolg und seit Kachelmann nicht mehr da ist, fragt der sich bestimmt sowieso: Für wen mach ich das eigentlich? Für meinen Badezimmerspiegel? Auf jeden Fall waren die Prognosen für unseren Wandertag verheerend, 10°C und Dauerregen. Tatsächlich war der Morgen in Dresden nass, wir starteten aber trotzdem. Diesmal fuhr uns der FWO mit dem heimischen Mobil zum Startpunkt nach Burgstädt im Rochlitzer Muldental.

Anreise zur FW10 - die Durchführung war diesmal wetterbedingt etwas fraglich
Anreise zur FW10 - die Durchführung war diesmal wetterbedingt etwas fraglich
(f)Rico


Dort erfolgte zunächst die mit Spannung erwartete Auswertung. Doch dann kam es knüppeldick für meine Wenigkeit. Nach einer zunächst komfortablen Führung nach Punkten eroberte Udo mit zahlreichen kreativ erarbeiteten Bonuspunkten sowie einer mysteriösen, angeblich existenten mp3 mit einer persönlich gesungenen Vokalversion von „Aber bitte mit Sahne“ im letzten Augenblick die Führung in der Gesamtwertung, dabei tatkräftig von seinem Rätselkonkurrenten unterstützt, der Jens selbstständig auf eine Übervorteilung bei der Punkteberechnung aufmerksam machte. So konnte Udo nach längerer Abstinenz glücklich den Pokal präsentieren.

Die beiden Erstplatzierten freuen sich von Herzen über ihre errungenen Preise...
Die beiden Erstplatzierten freuen sich von Herzen über ihre errungenen Preise...
(f)Rico


Dann ging es frohgemut auf die ersten Kilometer und bald zeigte sich eine erstaunliche Wetterbesserung. Entgegen der Prognosen hörte der Regen auf. Wir passierten nach dem Burgstädter Friedhof bald das erste Hochlicht (den Roten Stein) und danach ging es ins wunderschöne Brauselochbachtal. Zunächst hatten wir einige Schwierigkeiten, den Zugang zu finden, hatten doch offenbar Vandalen kurzerhand den erforderlichen Wegweiser umgesenst.

Verdammt! Militante Wandergegner haben den Wegweiser abgeholzt! Die Bestürzung steht uns ins Gesicht geschrieben. Was nun? Links? Rechts? Hoch? Runter?
Verdammt! Militante Wandergegner haben den Wegweiser abgeholzt! Die Bestürzung steht uns ins Gesicht geschrieben. Was nun? Links? Rechts? Hoch? Runter?
(f)Rico


Über eine Alternativroute fanden wir doch noch den Weg und fanden dann heraus, dass der Weg tatsächlich wegen Steinschlaggefahr gesperrt gewesen war. Das Brauselochbachtal ist ein wildromantisches, sehr grünes, gesteinsreiches Bachtal, welches auch als Kulisse für Hollywoodfilme diente: Erpel Wars (credits und © @ Udo) !

etwas ungewöhnlich - 'Erpel wars' im  Wildbachtal
etwas ungewöhnlich - "Erpel wars" im Wildbachtal
(f)Rico


An der Mündung des Brauselochbachs in die Zwickauer Mulde fanden wir dann auch eine tolle, grün umrahmte Stelle für unsere erste Rast. Wie immer bog sich der Tisch unter diversen Leckereien.

Frühstückspause
Frühstückspause
(f)Rico


Weiter ging es entlang der Zwickauer Mulde. Auf der Suche nach einem verborgenen Geocache waren wir diesmal leider nicht erfolgreich. Alsbald prunkte die Rochsburg oben auf dem Talrücken. Wir passierten eine schaukelnde Hängebrücke (oder war es eine hängende Schaukelbrücke?) und unser Ziel hiess: Amerika!

Die Welt ist doch ein Dorf
Die Welt ist doch ein Dorf
(f)Rico


Nach einer schönen Strecke entlang der Mulde erreichten wir schliesslich Penig. Ähnlich wie Burgstädt ist Penig ein gutes Beispiel für den wirtschaftlichen wie infrastrukturellen Niedergang sächsischer Provinzstädtchen. Oder anders gesagt: Mittags um zwei sieht man vorrangig alte Leutchen auf den Strassen, die ihre Rezepte in die Apotheke tragen oder sich beim Bestatter umsehen.. Allerdings muss man auch sagen, dass an dem von uns für eine weitere Rast genutzten Marktplatz teilweise die Häuser schön saniert wurden und der Bäcker verführerisch-verlockenden Rhabarberkuchen anbietet. Da wir allerdings noch auf echten Rha-Barbara-Kuchen zurückgreifen konnten, wurde dieses Angebot nicht wahrgenommen.

an dieser Stelle konnte man schon etwas verwirrt reagieren
an dieser Stelle konnte man schon etwas verwirrt reagieren
(f)Rico


Der Rückweg erfolgte teilweise im dann doch fallenden Regen. Doch das machte der grossartig ausgestatteten Wandergruppe nichts aus, da jeder seinen persönlichen Nässeschutz dabei hatte..

so oder so
so oder so
(f)Rico


Sodann erreichten wir die Höllmühle und entgegen der ersten Vermutungen hatte sie nicht nur geöffnet, sondern war mit Wandergästen auch gut gefüllt. Wir trockneten unsere nassen Klamotten und genossen einen Erdbeer-Eisbecher. Dabei leistete uns der Kater des Hauses fachmännisch Gesellschaft.

Mauu! Felix, der Hauskater der Höllbachmühle
Mauu! Felix, der Hauskater der Höllbachmühle
(f)Rico


Auf den letzten Kilometern zurück nach Burgstädt gingen wir etwas fehl, sodass sich die Wanderstrecke geringfügig verlängerte. Doch was heisst schon fehl gehen in dieser frühlingsgrünen Landschaft, da ist kein gegangener Meter umsonst. Am Ende erreichten wir jedoch glücklich und geschafft den Wagen in Burgstädt und beschlossen diesen schönen Wandertag mit dem Vernichten der Vorräte und einer problemlosen Rückfahrt.

Danke nochmal an Jens für Vorbereitung & Orga und an Udo für einen spannenden Rätselwettstreit. Bis zum nächsten Mal & Frisch auf!

PS: Wer sich nun fragt, was eigentlich genau die Überschrift mit dem Text zu tun hat, dem sei nur als Insider der sensationelle Satz verraten:
„Soeben trat der Mensch ins Zimmer, der letztes Jahr meine Festplatte hat abbrennen lassen - er will jetzt den Lüfter wechseln..“ Weitere Infos zu diesem Thema gibt’s dann vielleicht bei der nächsten Wanderung und damit der nächsten Amts-Mails-Session.